Im Rahmen des Landesprogramms „ Familien stärken – Perspektiven eröffnen“ erhalten junge Familien und Alleinerziehende die Chance, ihre Arbeitslosigkeit zu beenden und ihr Leben wieder selbst zu bestimmen.
Das vom Land Sachsen-Anhalt und der Europäischen Union aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds geförderte Programm möchte dabei vor allem Jugendliche sowie Frauen und Männer, die in Bedarfsgemeinschaften leben und ALG II beziehen, unterstützen. Alleinerziehende müssen dabei jünger als 35 Jahre sein. In Partnerschaften kann ein Partner über 35 Jahre sein.
Die Familien und die alleinerziehenden Mütter oder Väter werden im Projekt durch zwei Familiencoaches umfangreich betreut. In der ersten Phase des Projekts analysieren die Familiencoaches Problemfelder, zeigen Lösungswege auf, motivieren, vermitteln bei Bedarf Beratungsstellen und zeigen machbare Wege auf.
Ist der Alltag strukturiert und Probleme abgearbeitet, dann ist bei den meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Kopf frei. Die zweite Phase des Projekts „Akquise von Arbeits- und Ausbildungsstellen“ kann beginnen. Hier gilt es, Stärken und Interessen auszuloten, um danach passende Ausbildungsstellen sowie Arbeitsangebote und Unternehmen zu finden. Notwendige Qualifizierungen werden mit den Jobvermittlern und den Teilnehmerinnen und Teilnehmern beraten und umgesetzt.
Dass dies mit Erfolg funktioniert, belegen folgende Zahlen:
Seit Juli 2015 wurden 137 Familienbedarfsgemeinschaften in das Projekt aufgenommen. Davon konnten bisher 47 Personen in Ausbildung und Arbeit vermittelt werden. Für 3 Teilnehmerinnen verbesserten sich die Vermittlungschancen – sie haben eine Qualifikation mit Führerschein absolviert.
Wie kann das in der Praxis aussehen? Hier ein Beispiel!
Claudia Waltershausen aus Köthen ist Mutter von drei Kindern. Sie sorgt allein für ihre Kinder. Frau Waltershausen ist eine sehr engagierte junge Frau. Am gesellschaftlichen Leben nimmt sie rege Anteil. So arbeitet sie aktiv im Elternrat der Schule ihrer Tochter Jenny und wurde aufgrund ihres Engagements in den Schulelternrat gewählt.
Nur mit der Arbeit hat es noch nicht geklappt. Und dabei hat sie ein ordentliches Schulzeugnis sowie einen Abschluss als Kinderpflegerin. Erzieherin wäre sie gern geworden, doch mit zwei Kindern damals, ließ sich dieser Wunsch nicht umsetzen.
Als alleinerziehende Mutter von drei Kindern, das jüngste wird im nächsten Jahr eingeschult, ist es besonders schwer, Arbeit zu finden. Frau Waltershausen hat nie aufgegeben. Sie hat vieles probiert, sich neuen Herausforderungen gestellt und Rückschläge erlitten.
Gemeinsam mit der Jobvermittlerin hat der Familiencoach nach einer Möglichkeit gesucht, Arbeit und Betreuung der Kinder unter einen Hut zu bringen.
Über den Vorschlag, als pädagogische Mitarbeiterin in einer Schule tätig zu sein, war sie anfangs nicht erbaut. Ja sicher, die Schule kennt sie durch ihre ehrenamtliche Tätigkeit. Wird es ihr aber gelingen, zehn Kinder für eine Freizeitgestaltung zu gewinnen? Die Befürchtungen waren ziemlich groß gesteht sie später.
Trotzdem hat sie es ausprobiert. Und sie wurde von den Schülern angenommen, die Schule war begeistert. Sie haben ihr einen Arbeitsvertrag angeboten.
Frau Waltershausen ist glücklich. Ihre drei Kinder sind während ihrer Arbeitszeit untergebracht und versorgt, und sie hat zumindest für ein Jahr eine Tätigkeit, die ihr sehr viel Freude macht. Und wer weiß, die Option für eine Verlängerung ist gegeben.
Die Teilnahme am Projekt ist freiwillig. Es entstehen keine Kosten für die Teilnahme am Projekt.
Möchten auch Sie in Ausbildung oder Arbeit kommen – dann melden Sie sich!
Kontaktadressen der Familiencoaches:
Klaus Gotsch |
Henry Bydekarken |
Standorte Zerbst und Köthen |
Standort Bitterfeld |
03496 60-1677 |
03496 60-1676 |
0151 68963531 |
0151 68963530 |
klaus.gotsch@anhalt-bitterfeld.de |
henry.bydekarken@anhalt-bitterfeld.de |