Die Ortschaft Friedersdorf

Wappen Friedersdorf

Am 6. Juni 1222 wurde Friedersdorf erstmals als Fridrichestorf urkundlich erwähnt. Ursprünglich landwirtschaftlich geprägt wurde der Ort ab Mitte des 19. Jahrhunderts vorwiegend Wohnsitz von Arbeiterfamilien, die in der umliegenden Industrie, im Reichsbahnkraftwerk oder im Bergbau beschäftigt waren. 

Der 790 Jahre alte Ort hat aber nicht nur eine interessante Geschichte zu bieten, sondern ist heute ein attraktiver Wohnstandort. Einkaufsmöglichkeiten, ein Kindergarten, eine Grundschule sind Vorort.  An der B 100 befindet sich eine kleine Gewerbeansiedlung mit 2 Tankstellen und einem Caravan-Center. Vielfältige Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten runden das Angebot ab.  

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Mekka für Leseratten – Seit 1997 bildet Friedersdorf mit dem Nachbarort Mühlbeck das „Erste deutsche Buchdorf“.

In zahlreichen nach Spezialgebieten unterteilten Antiquariaten finden Buchliebhaber so manches kostbare oder das schon lang gesuchte Buch.

Mit der Rekultivierung der Bergbaufolgelandschaft Goitzsche entwickelte sich Friedersdorf zu einem attraktiven Ausflugsziel.

An der Friedersdorfer Bernsteinpromenade können höhentaugliche Besucher über eine Wendeltreppe den 26 m hohen Pegelturm erklimmen, der über eine Seebrücke zu erreichen ist. Der Rundblick ist phantastisch. Mehr wird nicht verraten.  

Restaurants und ein Eiscafé mit Terrasse und Blick auf den Goitzschesee laden zum Verweilen ein. Ein Kinderspielplatz sorgt für das Wohlbefinden der Kleinsten. Außerdem gibt es einen Tretboot- und Fahrradverleih. Ein Informationsbüro des BUND gibt Auskünfte vor Ort.

Parkplätze sind vorhanden. Neben dem Badestrand entsteht seit kurzem ein Komplex von 6 kleinen maximal 30 qm großen Ferienhäusern, die auch als Kinder- und Jugendcamp genutzt werden können.

Am Ufer der Bernsteinpromenade befindet sich auch die Anlegestelle der MS Reudnitz. Die Gemeinde Muldestausee bietet für seetüchtige Heiratswillige Eheschließungen auf dem 116 Jahre alten Plattbodenschiff an.

Von der Bernsteinpromenade aus können Sie über einen asphaltierten Rundwanderweg bequem Ihre freizeitlichen Aktivitäten starten. Ob per Rad, zu Fuß oder auf Inline-Skates – der Rundwanderweg um die gesamte Goitzsche bietet reichlich Platz für alle.

Wassersportler finden aber auch auf der anderen Seite der Ortschaft am Ufer der Mulde ihresgleichen. Das Wassersportzentrum des WSC Friedersdorf bietet optimale Bedingungen für Kanusport, Segeln und Drachenboot. Auch um den Muldearm und den Muldestausee führt ein 16 km langer Rundwanderweg, von dem man leicht die Orte Muldenstein, Schlaitz, Pouch und Mühlbeck erreicht.

Von der B 100 kommend erblickt man auf einer Anhöhe die Bernsteinhalle . Hier findet im Herbst das alljährliche Bernstein-Tanzturnier statt.

Historisch steht Friedersdorf in nichts nach. Die im Dorfzentrum befindliche Kirche ist Station der Mitteldeutschen Kirchenstraße (Radwanderroute 10). Der Altar zählt zu den besonders beachtenswerten Kunstwerken des Landkreises Anhalt-Bitterfeld (Entstehungszeit vor 1520). Er ist ein Marienaltar mit Gemälden aus der Cranachschen Schule. Der Turm der Kirche ist 42,40 m hoch und trägt drei Glocken.

Mit der Sprengung von 3 Mauerwerksschornsteinen verlor Friedersdorf am 10.04.2011 die letzten Zeitzeugen des ehem. Bahnkraftwerks Muldenstein, welches sich auf Friedersdorfer Gemarkung befand.

Eine Dampfspeicherlokomotive, die von 1975 bis 1993 Kohlezüge vom Bahnhof zum Werk zog, kann in der Nähe der Muldebrücke besichtigt werden. 

Nicht zu vergessen die Persönlichkeiten unseres Ortes.

Ernst Lausch (* 1836; † 1888): Der in Friedersdorf geborene Pädagoge, Kinder- und Jugendschriftsteller war auch langjähriger Herausgeber des Schulblatts der Provinz Sachsen. Seine Märchen, Erzählungen, Lieder, Reime und Rätsel erschienen in zahlreichen Auflagen.

Peter Hoffmann (* 1956 in Friedersdorf); zuerst Eisenbahner, später Studium am Literaturinstitut Leipzig; danach Redakteur, Publizist vieler regionaler Werke und Schriftsteller (Farbmischung, 1996; Die Schwalbe möge wiederkommen, 1998;Als Bitterfeld noch ein Bier hatte,2000; Wendelin-Geschichten,2001; Leute aus Friedersdorf,Bände 1–3, Herausgabe von Anthologien, z. B. Fluchtpunkt (2005) und Sommeruntergang(2006) mit Beiträgen von Jugendlichen der Region.

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