Wasserwehr Muldestausee im Wandel
Im Jahr 2010 wurde die Wasserwehr Muldestausee mit damals 11 Mitgliedern gegründet.
Im Laufe der Jahre hat sich natürlich einiges getan. Aktuell arbeiten wir mit 16 aktiven Mitgliedern an der Umsetzung der uns gestellten Aufgaben und Herausforderungen.
Die Mitglieder der Wasserwehr können mittlerweile zahlreiche Ausbildungen in den verschiedensten Bereichen vorweisen.
Unter anderem ausgebildet durch die THW Bundesschule Hoya:
2x Deichverteidigung
2x Technischer Berater Deichverteidigung
3x Maschinisten Schmutzwasserpumpen
3x Grund- und Aufbaukurs Motorsäge (Ausbildung durch das forstliche Bildungszentrum)
Aber auch intern bilden wir uns weiter. So haben wir als erste Wasserwehr in Sachsen-Anhalt eine Basisprüfung erarbeitet, welche durch jedes Mitglied ablegt werden muss, um im Einsatzfall aktiv werden zu können.
- Hierbei geht es vorrangig um die Erlangung der notwendigen Grundkenntnisse Hochwasserschutz für den Einsatzfall. Mit bestandener Basisprüfung erreicht man den Ausbildungsstand Deichpionier und kann sich unter Berücksichtigung verschiedener Ausbildungskriterien bis zum Technischen Berater qualifizieren.
- Auch ein Geländefahrzeug kann nur leisten, was der jeweilige Fahrzeugführer ihm abverlangt. Diese „Fähigkeiten“ werden im Rahmen der Dienste unter Beweis gestellt bzw. geschult.
Unsere ausgebildeten Deichverteidiger und technischen Berater Deichverteidigung übernehmen die Ausbildung der Mitglieder der Wasserwehr im Rahmen der Einsatzdienste.
Neben der durchaus wichtigen Deichschau, dem internen Verwaltungsdienst und natürlich der Deichkontrollen im Hochwasserfall, gibt es innerhalb unserer Wasserwehr eine recht breit gefächerte Organisationsstruktur.
Diese Struktur ermöglicht es uns, unsere Mitglieder durch verschiedene Ausbildungen zu spezialisieren, was wiederum einen höheren Standard in der Qualität der Aufgabenerfüllung unserer Wasserwehr mit sich bringt.
Aus einer Initiative unserer Wehrleitung wurde der Runde Tisch der Wasserwehren des Landes Sachsen-Anhaltgegründet. Dieser wird repräsentiert durch den damaliger Leiter und heutigen stellvertretenden Wehrleiter Pierre Kulik als Vorsitzender bzw. Sprecher des Runden Tisches.
Viele der angehörigen Wasserwehren arbeiten bereits seit vielen Jahren ehrenamtlich im Bereich des Hochwasserschutzes, jedoch war es meist sehr schwer an übergeordneten Stellen Gehör zu finden. Denn eine einzelne "kleine" Wasserwehr fällt nicht groß auf im Getümmel der Probleme in diesem Bundesland. Erst wenn tatsächlich eine Gefahr durch Hochwasser oder Eisgang droht, stehen Sie wieder im Focus.
Aus diesem Grund bildete sich diese Arbeitsgemeinschaft um als Gemeinschaft eventuelle Schwierigkeiten und Probleme zu beheben, voneinander zu lernen und wenn nötig mit einer Stimme und bedarfsgerechten Lösungsvorschlägen, zum Beispiel an das Land Sachsen-Anhalt als Zuständigen für den Hochwasserschutz heranzutreten und entsprechende Lösungswege zu finden.
Die wichtigsten Ziele zusammengefasst:
- kurze und effektive Kommunikationsmöglichkeiten unter den Wasserwehren des Landes
- Optimierung der Zusammenarbeit unter der Wasserwehren
- erarbeiten und optimieren von Arbeitsabläufen der Wasserwehren
- erarbeiten und optimieren von bedarfsgerechten Ausbildungs- und Ausstattungsstandards der Wasserwehren
- Optimierung der Zusammenarbeit mit den Unteren Wasserbehörden der Landkreise
- Aufbau und Optimierung einer erfolgreichen Zusammenarbeit mit der Landesregierung Sachsen-Anhalt und hier im speziellen dem Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt
Bei den letzten Beratungen waren rund 20 Wasserwehren und Vertreter von 5 Landkreisen anwesend.
Die Verwaltung erarbeitet aktuell ein Hochwasserschutzkonzept für die Gemeinde Muldestausee mit folgenden Rahmenpunkten zum Inhalt:
- Ermitteln von Schutzzielen im Einsatzraum
- Ermittlung der tatsächlich möglichen Gefahren / Bedrohungen der Schutzziele
- Darstellung der notwendigen Maßnahmen zum optimalen Schutz vor den ermittelten Gefahren
Ermittlung des Bedarfes an Personal und Material zur Durchführung der dargestellten Maßnahmen
- Gegenüberstellung von ermittelten Bedarf und vorhandenem Bestand in der Organisation Wasserwehr
- Auflistung von tatsächlichem Bedarf der Wasserwehr mit chronologischer Darstellung zur Beschaffung / Ausbildung
Zielstellung hierbei ist:
- Ermittlung des tatsächlichen Bedarfes einer Wasserwehr individuell bezogen auf ihr Einsatzgebiet
- Fachlich und rechtlich sichere Argumentation gegenüber dem MLU für mögliche Zuwendungen oder der Kommunalaufsicht bei Beschaffungsmaßnahmen
- Eindeutige und sichere Argumentation gegenüber Kritikern (politische Gremien, Behörden, andern Organisationen)
Großprojekt – Bau Polder Rösa
Zur Verbesserung des Hochwasserschutzes für die Anlieger der Mulde im Land Sachsen-Anhalt plant der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt (LHW) die Errichtung eines steuerbaren Flutungspolders im Bereich der Landesgrenze zum Freistaat Sachsen. Der Polder befindet sich im rechten Muldevorland und umfasst eine Fläche von ca. 520 ha. Ziel ist die Kappung der Hochwasserscheitel bei Extremereignissen, um das Risiko von Überflutungen und Schäden, wie sie im August 2002 aufgetreten sind, zu minimieren. Quelle: www.polder-roesa.de
Teilvorhaben 1 – Hochwasserschutzmaßnahmen in der Ortslage Brösa wurden bereits umgesetzt. Als nächstes erfolgt das Teilvorhaben 2 - Hochwasserschutzmaßnahmen in der Ortslage Rösa. Nach Fertigstellung der Anlagen, sollen diese durch die Wasserwehr Muldestausee übernommen und bewirtschaftet werden.
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